Vom Versuchsballon zur Erfolgsgeschichte

Seit 40 Jahren ist das Evangelische Bildungs- und Tagungszentrum Pappenheim Veranstaltungsort für Treffen der Kontaktgruppe Eltern kleinwüchsiger Kinder. Mit einer Feierstunde, Improtheater, Kinderdisco und einem bunten Rahmenprogramm wurde nun das große Jubiläum gefeiert.

Ein Blick zurück: Die Geburtsstunde der Elterngruppe kleinwüchsiger Kinder war an einem Samstagabend im Jahr 1983. Im Radiosender BR1 startete die aus Donauwörth stammende Gabriele Rohrer, Mutter von zwei kleinwüchsigen Kindern, eine Suche nach Menschen, die dieses Schicksal teilten. Das Dietfurter Ehepaar Christian und Renate Früh, die Eltern einer kleinwüchsigen Tochter waren, nahmen mit Familie Rohrer Kontakt auf. Schnell war die Idee geboren, weitere Mitstreiter zu suchen und gemeinsame Treffen zu organisieren. Das Ganze entwickelte eine Eigendynamik und als das Wohnzimmer der Frühs nicht mehr für die Treffen ausreichte, verlegte man die Zusammenkünfte nach Pappenheim in das EBZ.

Familien aus dem gesamten süddeutschen Raum besuchen seit dieser Zeit zweimal im Jahr die Altmühlstadt, um sich über medizinische, psychologische und soziale Aspekte von Kleinwuchs zu informieren und in familiärer Atmosphäre ihre Erfahrungen auszutauschen. Fachreferenten ermöglichen die Auseinandersetzung mit Themen, die dem Teilnehmerkreis immer wieder Probleme bereiten: Integration in Kindergarten und Schule, Schwierigkeiten bei der Berufswahl, sanfte Methoden der Entspannung sowie Hilfe bei den häufig auftretenden Knochenproblemen. Für Kinder und Jugendliche gibt es parallel ein Aktivprogramm.

Zum Jubiläumswochenende fanden sich mehr als 70 Personen ein. Christine Nitsche, die seit 10 Jahren die Leitung der Selbsthilfegruppe übernommen hat, bedankte sich beim Organisationsteam und dem Personal des EBZ für die gute Zusammenarbeit. Ein dickes Dankeschön gab es auch für die finanzielle Unterstützung der Stadt und der Raiffeisenbank Donauwörth anlässlich des runden Geburtstages.

Der stellvertretende Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, Günter Obermeyer, zollte in einem Grußwort der Selbsthilfegruppe seinen höchsten Respekt: „Das soziale Engagement, dass Sie für Ihre Kinder an den Tag legen, ist bewundernswert. Auf diese Weise wirken Sie stark und in positivster Weise an der Gestaltung unserer Gesellschaft mit.“ Er wünschte den Jubiläumsgästen alles Gute für die Zukunft und übergab Christine Nitsche einen Scheck in Höhe von 200 Euro.

Dass die Treue zum EBZ keine Selbstverständlichkeit ist, unterstrich Gerhard Schleier, der Leiter der Bildungseinrichtung, in seinem Willkommensgruß. „Durch die vielen regelmäßigen Treffen ist eine enge Verbindung entstanden“ betonte Gerhard Schleier. Es sei eine Form des „gelebten Evangeliums“, eine Atmosphäre im Haus zu schaffen, in der sich Eltern und Kinder wohlfühlen können. In diesem Punkt waren sich auch die Mitglieder der Selbsthilfegruppe einig: „Es ist einzigartig, dass man sich hier wie zuhause fühlen kann“.

Gruppenfoto: © Käthe deKoe


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Autor*in

Christine Hennings

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